Wolfgang George, Eckhard Dommer, Viktor R. Szymaczak: Sterben im Krankenhaus
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Sterben im Krankenhaus ist ein Thema, das in der Ausbildung zum Arzt, in der Struktur eines Krankenhauses oder in den Aufgaben des Arztes im Krankenhaus leider oft noch eine untergeordnete Rolle spielt. Das Gesundheitswesen ist ausgerichtet auf lebensverlängernde Ziele, der Tod eines Patienten spielt eine untergeordnete Rolle. Abhängig von regional unterschiedlichen Strukturen versterben bis zu 30% der Menschen im Krankenhaus. Andererseits wünschen sich je nach Umfrage 60% bis zu 75% der Bevölkerung, in ihrem privaten häuslichen Bereich zu versterben (repräsentative telefonische Umfrage des Deutschen Hospizund Palliativ Verbandes, Pressekonferenz DHPVPressekonferenz – 20.08.2012). In dieser Umfrage ist auch klar, dass das Thema Sterben im Vergleich zu früheren Analysen kein Tabuthema mehr ist. „Nach der Berufsordnung haben Ärztinnen und Ärzte die Aufgabe, das Leben zu erhalten, die Gesundheit zu schützen undwiederherzustellen, Leiden zu lindern sowie Sterbenden Beistand zu leisten. Die ärztliche Verpflichtung zur Lebenserhaltung besteht daher nicht unter allen Umständen. Es gibt Situationen, in denen sonst angemessene Diagnostik und Therapieverfahren nicht mehr angezeigt und Begrenzungen geboten sind. Dann tritt eine palliativmedizinische Versorgung in den Vordergrund. Die Entscheidung hierzu darf nicht von wirtschaftlichen Erwägungen abhängig gemacht werden.“ (Bundesärztekammer, Deutsches Ärzteblatt, Jg. 108, Heft 7; 18. Februar 2011) In der ärztlichen Approbationsordnung wird explizit festgelegt, dass der Medizinstudent in seinem zweiten Staatsexamen Kenntnisse zu Management und Betreuung von sterbendenMenschen aufweist. Der Prüfling hat insbesondere nachzuweisen, dass er „die allgemeinen Regeln ärztlichen Verhaltens gegenüber dem Patienten unter Berücksichtigung insbesondere auch ethischer Fragestellungen kennt, sich der Situation entsprechend zu verhalten weiß und zu Hilfe und Betreuung auch bei chronisch und unheilbar Kranken sowie Sterbenden fähig ist“ (§28 ÄAPPO Absatz 8). Vor diesem Hintergrund ist es sehr erfreulich, dass sich im vorliegendenBuch „Sterben imKrankenhaus“ verschiedene Berufsgruppen dem Thema nähern. Die Autoren beschreiben ausführlich die aktuelle Situation, stellen Zusammenhänge dar und geben Empfehlungen. Einschließlich Theologen, Soziologen oder Juristen reicht das Spektrum der behandelten Personengruppen über die real betroffenen Personen der Pflege, Ärzte bis zu Personen imManagement des Gesundheitswesen. Allerdings spielen ärztliche Meinungen und Haltungen zu diesem Thema eine untergeordnete Rolle. Die Betreuung unheilbar Kranker und Sterbender sind dagegen häufige Anlässe von ärztlichen Konsultationen, sodass dies imNationalen Kompetenz-basierten Lernzielkatalog für Medizin (NKLM) betont wird und in der Ausbildung für Studenten der Medizin diesem Gesichtspunkt eine besondere Bedeutung beigemessen werden sollte. In den professionellen Rollen eines Arztes wird das Thema des Sterbens klar adressiert. Es werden spezifische Themenkomplexe angesprochen und als Lernziele formuliert: die Kulturund Zeitgebundenheit, weltanschaulich bedingte Unterschiede des Umgangs mit Sterben und Tod (Kapitel Ethik und Recht), Definition des Todes, Implikationen für medizinische Entscheidungen, multidisziplinärer Ansatz in der begleitenden Hilfe, differenzierte Handlungen am Lebensende, Symptomkontrolle, Akzeptanz von Sterben und Tod als Teil des Lebens, die ethischen und rechtlichenGrundlagen der Begrenzung potenziell lebensverlängernder Behandlungsmaßnahmen....
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